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Friedhof

Friedhofshalle

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahre 1947, bekam Oldendorf einen eigenen Friedhof – gebaut auf Wohlwollen, Hoffnung und Vertrauen. Es sollte der Wunsch verwirklicht werden, die Verstorbenen im eigenen Dorf zu beerdigen, wo sie meist ihr ganzes Leben gelebt hatten.


Während es keine Zweifel über den Ort des Friedhofes gab (Zwölf Berge), so gab es doch Unsicherheit bei der Finanzierung. Die Stifter und die Landbesitzerin nahmen ein Risiko in Kauf: Ob die eingezahlten Gelder tatsächlich mal für den Erwerb einer Grabstätte verrechnet werden konnten oder ob das Land gegen gleichwertiges getauscht werden konnte? „Es ging hierbei um Vertrauen gegen Vertrauen und die Hoffnung, dass die Gemeinde bei Übernahme des Friedhofes einem Tausch mit Gemeindeland zur beiderseitigen Zufriedenheit zustimmte.“ (Werner Sievers)

 

1950 wurde dann die Friedhofshalle errichtet. 5210 DM wurden gespendet und dank vieler unentgeltlicher Helfer kam man mit der Summe aus. „Es war eine Freude zu sehen, wie die Mitbürger sich mit Spaten, Hacke und Schaufel an die Arbeit machten. Vom Altenteiler bis zum Schulkind, Flüchtlinge und Einheimische, alle machten mit.“ (Werner Sievers) Maurermeister Carsten Widderich erledigte die Maurerarbeiten (und versteckte im Bauwerk einen Brief, den man in der Oldendorfer Chronik lesen kann), Heinrich Jeß die Schmiedearbeiten und Willi Bielenberg die Holzarbeiten.

 

Friedhofshalle

1988 wurde der Erweiterungsbau der Friedhofshalle mit Glockenturm eingeweiht. Nun können 150 Personen hier einen Platz finden. Ein Blickpunkt ist die Buntglasscheibe der ehemaligen Bürgermeisterin und Künstlerin Jo Schütt, die einen Regenbogen darstellt.


Zur Veranschaulichung der tollen Lage, hier ein Auszug aus einer Schrift von Hans Sievers (ehemaliger Schulleiter von Oldendorf u. Mitgründer des Friedhofes) aus dem Jahre 1963:


„Warum wohl sind wir schon früher als Kinder hinaufgestiegen und haben Ausschau gehalten nach den Masten der großen Schiffe Vaterland und Imperator, die bei Brunsbüttel über den Elbdeich schauten? […]Warum wohl haben wir den Friedhof und später das Ehrenmal hierher gebaut? Hier oben, in der erhabenen Stille und Einsamkeit, mit dem weiten Fernblick wollten wir würdige Plätze des Totengedenkens schaffen.“

Kontakt

Birte Ohlfest